Mole Poblano

Unter dem Begriff Mole werden in der mexikanischen Küche verschiedene Saucen und darauf basierende Gerichte und Eintöpfe zusammengefasst. Wesentlicher Bestandteil von Mole sind verschiede Chilisorten in Kombination mit einer großen Auswahl an Gewürzen, daher sind sie im Original oft sehr scharf und intensiv im Geschmack. Besonders bekannt für ihre Mole Saucen sind die Bundesstaaten Puebla und Oaxaca.

Die berühmteste Mole Sauce ist die Mole Poblano. Es gilt in Mexiko als Nationalgericht und wird auch über die Landesgrenzen hinaus immer beliebter. Traditionell wir d es zu Geflügelfleisch, wie beispielsweise Truthahn oder auch Hähnchen serviert.

Die ungesüßte Schokolade ist dabei wohl die markanteste Zutat. Sie gibt ihr eine dunkle, leicht lila schimmernde Farbe und einen intensiven Duft von Kakao. Geschmacklich darf die Kakaonote in einem traditionellen Mole Poblano jedoch nicht dominieren. Es ist handelt sich vielmehr um ein Potpourri an Zutaten und ist ein echtes Geschmackserlebnis.

Der besondere Geschmack und die aufwendige Herstellung machen es in Mexiko zu einem traditionellen Weihnachtsgericht. Bei anderen festlichen Anlässen wird Mole Poblano ebenfalls gerne serviert.

Wissenswertes

Jede Familie hat ihr eigenes Mole Rezept, welches vom Grundrezept etwas abweichen kann. Zur Zubereitung einer Mole Poblano werden zwischen 35 bis 75 verschiedene Zutaten benötigt. Dazu gehören unter anderem verschiedene Chilisorten, Nüsse, Samen und diverse Gewürze. Daher ist es wenig verwunderlich, dass die Sauce immer häufiger im Geschäft gekauft wird.

Jedes Jahr im Oktober gibt es in der Stadt San Pedro Atocpan ein Mole Festival. Mehr als 2000 Menschen sind an der Planung und Ausrichtung des Festivals beteiligt und über 400.000 Teller mit verschiedenen Mole Gerichten werden hier pro Jahr verkauft. Die Stadt ist bekannt für ihre Mole Saucen. Beinahe 90 % der Bewohner leben direkt oder indirekt von der Zubereitung und dem Verkauf von Mole.

Das Mole Festival unterstreicht nochmals eindrucksvoll den Stellenwert dieser Saucen für die Menschen in Mexiko, sowohl wirtschaftlich als auch kulturell.

Historie der Mole Poblano

Kleine Schale Mole Poblano und darum die Zutaten der Sauce (Chillis, Tomate, Bitterschokolade, Mandeln, Erdnüssen, Sesam, ...)
Mole Poblano (in der Schale) und die wichtigsten Zutaten: Chillies, Bitterschokolade, Tomate, Mandeln, Erdnüssen, Sesam, …

Das Rezept für Mole Poblano stammt aus der Region Puebla, einem Bundesstaat in Zentralmexiko. Wer das Gericht erfunden hat, ist jedoch nicht eindeutig überliefert. Es ranken sich viele Legenden um die Entstehungsgeschichte dieser würzigen Sauce. Zwei davon halten sich besonders hartnäckig und sind weit verbreitet.

Die erste Legende besagt, dass der Ursprung des Rezeptes bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Eine Gruppe Nonnen aus dem Kloster Santa Rosa in Puebla war verzweifelt auf der Suche nach einem Gericht, welches sie zum anstehenden Besuch des Erzbischofs servieren könnten. So beteten die Nonnen in ihrer Ratlosigkeit um eine göttliche Eingebung. Der Legende nach wurden ihre Gebete schließlich erhört. Ein Engel erschien ihnen, der sie zu dem Rezept für Mole Poblano inspirierte. Da sie abgesehen von einem alten Truthahn kein Vieh besaßen, schlachteten sie diesen und servierten ihn den Erzbischof zusammen mit der Sauce. Das war angeblich die Geburtsstunde von Mole Poblano.

Die zweite und vielleicht auch realistischere Erklärung für den Ursprung von Mole Poblano ist, dass es aus der Zeit der Azteken stammt. Der Azteken König Montezuma soll den spanischen Eroberern Mole Poblano serviert haben, um sie willkommen zu heißen. Denn er hielt die Fremden angeblich für Götter. Für diese Theorie spricht der sprachliche Ursprung des Wortes Mole. Denn in der Azteken-Sprache Nahuatl bedeutet „milli“ so viel wie Sauce. Ein weiteres Indiz für diese Theorie ist die Tatsache, dass Kakao bei den Azteken sehr wertvoll war und oft als Opfergabe für diverse Gottheiten erbracht wurde.

Ob man nun eine der beiden Überlieferungen für wahr hält oder gar eine ganz andere Theorie verfolgt, bleibt letztlich jedem selbst überlassen. Die Beliebtheit von Mole Poblano wird dadurch jedenfalls nicht gemindert.

Bildnachweise: (c) asimojet – depositphotos.com, (c) alfredo914 – stock.adobe.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner